Donnerstag, 15. Februar 2007

North Head - Murramarang National Park

Von Canberra bin ich den Kings Highway (war mehr eine Bundesstrasse als ein Highway) zurück an die Ostküste gefahren. Auf der Karte hatte ich mir einen Campingplatz in Durras 10 Kilometer nördlich von Batemans Bay rausgesucht. Diese 10 Kilometer Landstrasse führten zwar nicht durch einen Regenwald, aber urwaldähnlich war’s schon. Am Campingplatz angekommen, musste ich feststellen, dass es mehr ein Caravanpark für Familien mit Kindern war. Die Kids hatten aber einen Riesenspaß, weil der Park auch von Känguruhfamilien genutzt wurde. Die Dame im Büro erklärte mir dann, dass es ca. 8 Kilometer entfernt, im direkt angrenzenden Murramarang NP, eine Stelle zum freien Camping gibt. Die 8 Kilometer dort hin waren ein teils holpriger Waldweg und ich war froh, einen Geländewagen zu haben, obwohl ich den Allrad nicht reingemacht habe. Weit von der Zivilisation entfernt, landete ich dann auf einem Campingplatz (d.h. es waren 6 Stellplätze für Autos mit angrenzenden Zeltflächen) direkt am North Head Beach. Das Ding ist auf keiner Landkarte zu finden. Außer mir war noch eine ältere Australierin (die zwar alleine da war, aber alles in doppelter Ausführung hatte, 2-Mann-Zelt, 2 Campingstühle, 2 große Steaks in der Pfanne…) sowie zwei junge Traveller. Ben ist Australier (in Nürnberg geboren, aber eigentlich spanischer Abstammung) und Clara ist Deutsche (aus Berlin, wah?). Beide wollen in den nächsten drei Wochen bis nach Adelaide fahren.

Mein Abendessen war dann sehr britisch. Bohnen auf Toast. Obwohl die Pommies das ja eher zum Frühstück essen. Ich bin dann noch mal kurz zum Strand, wo ich von meinem ersten Känguruh empfangen wurde. Eigentlich war es nicht das erste, das ich gesehen habe, aber das erste, das ich fotografiert habe. Das erste Känguruh hatte ich vorher im Vorbeifahren in einem Vorgarten in Durras gesehen. Ich weiß nicht, ob die Känguruhs im Caravanpark gefüttert werden, aber ich konnte mich diesem und allen weiteren immer nur bis auf etwa 10 Meter nähern. Was interessant ist, sie können ihre Ohren unabhängig von einander um 180 Grad drehen. Morgens und Abends kommen sie an den Strand, ansonsten hoppeln sie durch den Wald. Als es dann dunkel war und ich im „Bett“ lag, hörte ich aufeinmal wie etwas auf meiner Motorhaube rumkrabbelte. Im Licht der Taschenlampe entdeckte ich dann ein Possum (ist etwas größer als eine Katze), das sich an der Mülltüte, die ich an den Außenspiegel gehängt hatte, zu schaffen machte. Ich hab’s natürlich gleich fotografiert und dann die Mülltüte reingeholt und unters Lenkrad gestellt. Ich weiß n icht, ob der kleine Racker eine so gute Nase hat (muss er wohl, weil er ja nachtaktiv ist), jedenfalls war er 5 Minuten später wieder da und hat sich an den offenen Fensterschlitz gehängt, um ins Auto zu kommen. Ben und Clara meinten am nächsten Tag, dass die Possums ihnen am Lagerfeuer fast auf den Füßen rumgetanzt sind. Außer den Känguruhs und Possums gibt’s hier noch Kaninchen und Warane. Ein gutes Exemplar von etwa 1,50 Meter Länge ist am nächsten Tag um mein Auto rumgeschlichen, war aber nicht sonderlich daran interessiert, von mir fotografiert zu werden. Die Warane sind hier auch nicht gefährlich.

Am Mittwoch bin ich dann erst auf den Felsen am Wasser rumgeturnt und habe dann etwas die Wälder ausgekundschaftet. Später bin ich dann mit Ben und Clara in einem Rockpool (das ist ein Wasserpool ein paar Meter hinter dem Kliff, der alle paar Minuten mit frischem Meerwasser gespült wird) schwimmen gegangen. Abends habe ich gelernt, dass das Holz für’s Lagerfeuer wirklich arschtrocken sein muss, damit’s nicht qualmt (mein letztes Lagerfeuer ist halt schon ein paar Jahre her).

















1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

lina's kommentar zum ersten känguruh-bild: "das ist sooo schön, ich fang gleich an zu weinen!" :-)