Montag, 12. Februar 2007

Canberra

Den gestrigen Tag habe ich in Canberra verbracht. Die Stadt hat außer den Regierungsgebäuden und ein paar Museen eigentlich nicht viel zu bieten. Morgens war es echt schwer, einen Parkplatz zu finden, aber nach langem Rumfahren habe ich dann einen am See gefunden, wo allerdings die ganze Zeit ein brutaler Wind geblasen hat. Auf der Karte sah der Fußweg zum Regierungsviertel nicht so weit aus, aber zu laufen war's der Horror. Ich weiß nicht, wieviel ich an dem Tag gelaufen bin, bestimmt zwischen 15 und 20 Kilometer. Das sind riesige Distanzen, die man hier zurücklegen muss, und auf der Karte sieht alles so nah aus. Vielleicht liegt's daran, dass die Stadt nicht natürlich gewachsen ist, sondern am Reisbrett entstand. Die Rivalinnen Melbourne und Sydney konnten sich nämlich nicht einigen, wer die Hauptstadt sein soll. Also hat man einfach eine neue Hauptstadt in der Mitte zwischen Melbourne und Sydney entstehen lassen.
Als ich morgens los ging, war's noch wolkig und etwas regnerisch, also habe ich mir gedacht, Sonnencreme und Kappe brauchst du nicht. Natürlich kam dann kurz danach die Sonne raus und ich hatte später einen leicht roten Kopf. Gegen Ende des Tages habe ich Canberra gehasst. Meinen quälenden Fußmarsch hat nämlich auch verlängert, dass ich mich in der City trotz Stadtplan ziemlich verlaufen habe, bis ich das wohl einzige Internetcafé der Stadt gefunden hatte. Und das war für 5$ die Stunde auch nicht gerade billig. Das gute war, dass ich eine Mail von Ramon erhalten hatte, der mir anbot, die Nacht bei ihm zu pennen. Ihn hatte ich tags zuvor kurzfristig über Couchsurfing angeschrieben. Ramon hat deutsche Eltern und wurde in Bochum geboren, hat Deutschland aber schon als Kleinkind verlassen. Ein bißchen deutsch hat er trotzdem gesprochen. In seiner Mail hatte mir Ramon angekündigt, mich am Nachmittag anzurufen und mir den Weg zu seinem Haus zu erklären. Weil ich vom stürmischen Parkplatz am See weg wollte, habe ich mich auf den Parkplatz des Botanischen Gartens gestellt und dort auf den Anruf gewartet. Gegen 17.30h hat mich Ramon dann angerufen und mir gesagt, wo er wohnt. Als ich dann wieder vom Parkplatz des Botanischen Gartens fahren wollte, war das Tor zu. Zum Glück war vor dem Tor gerade ein Mitarbeiter an seinem Auto, der mich dann noch raus ließ und sagte, dass das Tor schon um 17.00h zugemacht wurde. Das war echt Glück. Genauso glücklich war es, wie ich zu Ramons Haus gefunden habe. Er wohnt in einem Vorort von Canberra, den ich zwar auf meiner Karte hatte, aber seine Straße nicht. Ich bin dann einfach auf gut Glück irgendwann von der Hauptstraße abgebogen und weiter in den Vorort reingefahren (der ungefähr halb so groß ist wie ganz Darmstadt!!). Ich habe dann einen Taxifahrer nach der Straße gefragt und der meinte, ich sei nur noch eine Minute davon entfernt. Bei ramon angekommen, wurde ich sehr freundlich von ihm und seinen zwei Mitbewohnern (Nina und Oliver) empfangen. Ich konnte hier meine Wäsche waschen und sein Internet benutzen.
Heute geht die Fahrt dann wieder Richtung Küste nach Batemans Bay.


Telstra Tower die Nacht zuvor


Neues Parlamentsgebäude


Warum haben die Australier Känguruh und Emu als nationale Symbole gewählt? Känguruh und Emu sind die einzigen Tiere, die nicht rückwärts gehen können, und Australien ist ein Land, das nur noch vorne schreitet.


auf dem Dach des Parlaments I


auf dem Dach des Parlaments II


Blick auf den Black Mountain mit dem Telstra Tower


Brunnen im Parlamentariergarten


altes Parlamentsgebäude


Aboriginal Embassy vor dem alten Parlamentsgebäude


mein erster Dingo (der hat wohl zu den Aborigines gehört, die vor dem Parlament gehaust haben)


große Birnen


irgendein Memorial

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