Freitag, 28. Dezember 2007

Das war Tasmanien

Tasmanien war wirklich fantastisch und es hat sich sehr gelohnt, dort noch hinzufahren. Vor allem lag das an der vielen Natur, an den tollen Landschaften und an den super freundlichen Menschen. Einen großen Pluspunkt bekommt Tassie auch dafür, dass es fast keine nervenden Fliegen gibt und Mosquitos wollten einen auch nicht stechen.

3,5 Wochen haben genau ausgereicht, um fast alles auf der Insel zu sehen. Trotzdem sind die Distanzen für australische Verhältnisse nicht lang, s.d. man eigentlich jedes Ziel innerhalb eines Tages erreichen kann.

Tasmanien ist ein Anglerparadies, nur habe ich die Gewässer leider nicht gefunden, an denen einem die Fische in die Arme springen (vielleicht habe ich mich auch nur zu doof angestellt).

Das Wetter war leider oft zu kalt, zu regnerisch und zu stürmisch. Für den Dezember untypisch für Tasmanien, aber das hat wohl an einem Wetterphänomen namens "La Nina" gelegen. Jedenfalls habe ich von langer Hose und Pulli erstmal wieder genug, die Sachen werden erst in Deutschland wieder ausgepackt. Aber vielleicht war die tasmanische Abkühlung auch ganz gut, wenn ich mir die Wettervorhersage für Melbourne so anhöre: Sonntag 27º, Montag 38º.

Tasmanien gewinnt seine Energie zu fast 100% aus Wasserkraft. Vorbildlich. Nicht vorbildlich ist, wie Tasmanien mit seinen Wäldern umgeht. Da wird z.Z. leider ziemlich viel abgeholzt und dann mit Monokulturen nachgepflanzt. Also falls jemand mal einen Protestsong schreiben will...

Von den lustigen Gefährten, den einzigen eierlegenden Säugetieren Echidnas und Platypus' kann man auf Tasmanien wirklich viele sehen. Tasmanische Teufel habe ich dagegen leider nur im Wildlife Park und Wombats nur tot am Straßenrand gesehen. Aber für beide beginnt der Tag ja auch erst, wenn unsereins ins Bettchen geht.

Tasmanien ist ein Blumenparadies. Ich habe nirgendwo sonst in Australien eine solche Blütenpracht gesehen.

Sehenswert in Tasmanien ist auch, was der Australier als "Heritage" bezeichnet, also alte Häuser, Kirchen, Brücken etc.

Zum Campen war Tasmanien ein Traum. Fast überall war free camping möglich bzw. die Schilder hießen "Maximum stay 30 days" anstatt "No camping!".

Beim Campen haben wir auch Bekanntschaft mit Peter gemacht, einem Australier, der mit seinem Wohnwagen 5 Wochen durch Tasmanien gurkt. Gleich bei unserer ersten Nacht auf Tasmanien haben wir mit Peter den Campingplatz geteilt und er bzw. sein Camper war uns eigentlich nur aufgefallen, weil sich sein Dach zu einer Dreieck aufklappen ließ. Mich hatte schon immer interessiert, wie ein solches Dach dann zurück geklappt wird, aber beim Frühstück als ich Peter dann dabei beobachten wollte, hat mich Wiebke genau in jenen 2 Sekunden abgelenkt. Das Witzige war dann jedenfalls, dass wir Peter in den ersten 2 Wochen fast jeden zweiten Tag wieder getroffen haben. Egal welchen Campingplatz wir angesteuert haben, und egal, ob wir uns in letzter Sekunde noch für einen anderen Platz entscheiden haben, Peter war schon da. Später ist er uns dann in Port Arthur noch 3x über den Weg gelaufen und 2 Tage später dann im Hafen in Hobart.

Um Euch zum Abschluss noch einen Eindruck von der tollen Natur Tasmaniens zu vermitteln, stelle ich 12 Fotos rein (die ersten 12), die ich leider nicht geschafft habe, so zu fotographieren (will heißen ich habe sie in einer Fotogallerie abgeknipst).

mein absolutes Lieblings-Bild













im Hintergrund Heritage in Launceston,
im Vordergrund Affen

entspannende Körperpflege I

entspannende Körperpflege II

entspannende Körperpflege III

leckere tasmanische Kirschen

die Fähre läuft ein

Bye Bye Tassie!!!

Mensch, falsch geschrieben!
(gesehen in Albury, NSW)

auch in Albury


Donnerstag, 27. Dezember 2007

Tasmanien: Wo bin ich gewesen


Auge in Auge mit dem Teufel

Bis zum Schluss musste ich warten, um hier endlich den Tasmanischen Teufel zu Gesicht zu bekommen. Und das auch nicht in natura, sondern im Wildlife Park „Devil’s Heaven“. Da stand ich dann Auge in Auge mit dem Teufel, diesem possierlichen kleinen Monster. Eine richtige Nahaufnahme wollte ich hinbekommen und habe deshalb die Kamera weit ins Gehege gestreckt. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass die Teufel auch springen können. Bisswunden hat zum Glück weder meine Hand noch die Kamera ab bekommen. Und wie ich später erfahren habe, haben die kleinen Racker so mit die kräftigsten Kiefer, die im Tierreich zu finden sind. 8x so stark wie ein Pitbull Terrier. Bei der Fütterung konnte man dann hören, wie sie die Knochen krachen ließen. Von einer Beute lassen sie nichts mehr übrig, weder das Fell noch die Knochen. Wer also mal eine Leiche verschwinden lassen muss…
Leider ist der Tasmanische Teufel von einem ominösen Maul-Krebs bedroht. In den letzten 10 Jahren hat sich die Population der Teufel schon halbiert. Bleibt zu hoffen, dass er nicht ausstirbt, denn außer auf Tasmanien gibt es den Teufel nirgendwo mehr. Früher war auch auf dem australischen „Festland“ heimisch, ist dort aber schon lange ausgestorben (was andere Gründe hatte). Ganz klar dem Menschen zuzuschreiben ist aber, dass es den Tasmanischen Tiger hier nicht mehr gibt, denn innerhalb kürzester Zeit hatten es die ersten Siedler fertig gebracht, alle Tasmanischen Tiger komplett auszurotten.








Teufelchen

so hat der Tasmanische Tiger ausgesehen

Weiße Weihnacht

Believe it or not, aber ich hatte weiße Weihnachten. Ja, ich bin immer noch in Australien, aber wer denkt, ich liege bei 40º am Strand, der irrt gewaldisch. Ich bin immer noch auf Tasmanien und hier scheint auch die Sonne, aber das Wetter ändert hier so schnell wie Franz Beckenbauer seine Meinung. Heute regnet es, morgen scheint die Sonne und übermorgen schneit es halt auch mal. Jedenfalls am Cradle Mountain (etwa 1.500m hoch). Drei Tage vorher waren wir schon mal dort, aber da hatte es Katzen und Hunde geregnet. Und weil der NP dort so schön ist, sind wir am 24. noch einmal hin gefahren und sind bei der Umrundung des Lake Dove in einen Schneesturm geraten. Der Schnee ist zwar nicht liegen geblieben, aber es war auch nicht das einzige Mal, dass es dort geschneit hat. Das Wetter war etwa wie folgt:
10.17 Uhr: Nebel
10.20 Uhr: Sonnenschein
10.25 Uhr: Regen
10.26 Uhr: Schnee
10.30 Uhr: Sonnenschein
10.34 Uhr: Wolken
10.36 Uhr: Schneeregen
10.36 Uhr: Sonnenschein

Das Gute ist, wenn man als Deutscher in Australien ist, kann man zweimal Weihnachten feiern. Am 24. deutsche Weihnachten und am 25. australische Weihnachten. Zweimal Bescherung, doppelt so viele Geschenke, happy time!

Im Paradies waren wir neulich auch, genauer gesagt in einem 5-Häuser-Dörfchen namens Paradise. Und in einer noch kleineren Siedlung mit dem grandiosen Namen Nowhere Else (leider gab’s dort weder ein Ortschild noch Straßenschilder, die man hätte fotografieren können).

Noch ein Nachtrag zur im letzten Posting erwähnten tasmanischen Freundlichkeit. Als Wiebke neulich um 16.58h noch auf die Post gegangen ist, wurde sie vom Postbeamten begrüßt: „You have something nice and simple?“ Man muss wissen, dass die Post, wie viele andere Geschäfte in Australien, um 17h oft schon zu machen. Der Postbeamte erzählte dann, dass er tags zuvor schon um 16.55h die Tür zu geschlossen hat, obwohl noch eine Kundin in der Post war. Eine junge chinesische Backpackerin, die, anstatt den Beamten zu bitten, die Tür noch einmal aufzuschließen, einfach zu weinen angefangen hat.

Geweint habe ich zwar nicht, aber ein bisschen traurig bin ich heute schon, denn die gemeinsame Reise mit der tollen Wiebke ist beendet. Sie ist auf dem Weg nach Adelaide und von dort aus nach Perth, um in WA ihr Glück zu versuchen. Für mich geht die Reise heute mit der Fähre zurück nach Melbourne, und dann habe ich knapp 3 Tage, um die 1.000km nach Sydney zu schaffen, wo Silvester unter der Harbour Bridge gefeiert wird.

Weihnachten bei Hoppenstedts

Weihnachts-Stellplatz

Reicht der Schinken?

Anglerglück

Cradle Mt

Cradle Mt im Hintergrund

Schneesturm I

Schneesturm II





Big Penguin
(steht in der Stadt namens Penguin)

Big Tasmanian Devil

Big Rock Lobster

West Coast, yo!

The oncoming storm

The Nut

steiler Aufstieg

gleich fällt er

Blick von oben



Mt Roland


Liffey Falls I

Liffey Falls II

Liffey Falls III

so sieht ein normaler australischer Briefkasten aus
(die folgenden sind nicht ganz so normal)