Sonntag, 25. Februar 2007

Autofahren

Mein Tag besteht hier eigentlich aus drei Teilen: Sachen anschauen, Autofahren, Schlafen.

Das Autofahren ist endlich unterhaltsamer, weil ich jetzt einen Adapter für das Tapedeck habe, an den ich meinen mp3-Player anschließen kann. Die ersten zwei Wochen ohne Musik waren doch schon etwas qualvoll. Außerdem beginnen die Strassen jetzt auch gerader und endloser zu werden. Trotzdem ist die Landschaft noch so toll, dass ich auch viele Fotos beim Autofahren schießen könnte. Auf dem Highway dafür anzuhalten, ist aber nicht so sinnvoll, und wenn man auf einer Landstraße anhält, stoppt jeder zweite und fragt, ob er helfen kann. Ich müsste eine schwenkbare Auflage für die Kamera ins Auto bauen…

Was passiert beim Autofahren sonst noch so:

- Ich fahre den Landcruiser mittlerweile mit knapp über 11 Litern (ein Schweinfurter, mit dem ich zusammen den Bemm River Rainforest Walk gemacht habe, meinte, sein Ford Stationwagon (Kombi) schluckt 20 l).

- Nach NSW und ACT (Australian Capital Territory) bin ich mit Victoria im 3. Staat angekommen. An den Staatengrenze standen Schilder, dass es nicht erlaubt sei, Früchte mit nach Victoria zu bringen. Ist glaube ich wegen den Fruchtfliegen (Du würdest hier Probleme bekommen, Michi!). Ich habe gehört, an anderen Staatengrenzen stehen sogar Polizisten, bei denen man seine Früchte abgeben muss (oder vor ihren Augen ganz schnell aufessen).

- Auch wenn die Landstrassen und Highways auf den ersten Blick gut aussehen, haben die wohl manchmal vergessen, am Ende vom Bau noch mal mit der Dampfwalze drüber zu gehen. Da wird man manchmal ganz schön durchgeschüttelt und man muss das Lenkrad immer fest in der Hand halten. Das ist nicht wie in Deutschland, wo man mit dem kleinen Finger oder, wenn man fett genug ist, mit dem Bauch lenken kann.

- Mit Straßenschildern und Wegweisern sind die hier alles andere als aufdringlich. Ich fahre mehrmals am Tag an den richtigen Abzweigungen vorbei.

- Wegen Campingplatzmangel habe ich neulich in Cape Paterson eine Nacht auf einem Parkplatz am Strand verbracht. Abends habe ich dort ein Schwätzchen mit einem netten älteren Australier gehalten, der sich für mein Auto interessierte. Am nächsten Morgen kam er noch mal angefahren und wollte noch mehr Details wissen, weil er ein ähnliches Modell im Internet entdeckt hatte und es kaufen wollte.

- Mittlerweile habe ich gelernt, dass sich Bushcamper-Fahrer, wie Motorrad-Fahrer, gegenseitig grüßen. Manchmal werde ich von Fahrern von kleinen Campervans gegrüßt, aber die ignoriere ich. Da könnte ja jeder kommen…

- Auf dem Campingplatz am Paradise Beach habe ich neben einem deutschen Pärchen gestanden (es sind eindeutig zu viele deutsche APs hier unterwegs!), die ihren Bushcamper auch von Boomerang Campers hatten (vor Ulrich, dem Schweizer, war mein Bushcamper auch im Besitz von Boomerang Campers). Jedenfalls haben mich beide dann abends so lange zugetextet, bis meine Füße von Schnakenstichen auf die doppelte Größe angeschwollen waren.

- Man sollte sein Auto nicht unter große Gumtrees (Eukalyptusbäume) stellen, weil die manchmal einfach so große Äste abwerfen. Keiner weiß wieso. Vielleicht denkt sich der Baum „der Ast nervt mich schon seit Jahren, den werf’ ich jetzt ab“. Oder die Bäume haben ein Spiel, wer mit seinen Ästen die meisten Autos trifft.

- Den Hinweis mit den Ästen bekam ich von einer Dame im Visitor Center in Orbost. Die hatte mich vorher gefragt, woher ich denn komme. Ich: „Was denken Sie denn?“ Sie: „Ich weiß nicht. Mexiko?“ Ich: „Mexiko!! Das hatte ich bisher noch nie. Wieso Mexiko?“ Sie: „Na ich dachte, weil Sie so einen mexikanischen Akzent haben.“ ?!




Uffbasse!

Corrugations
war aber nicht so paradiesig,...

...weil zu starke Strömungen

on the road again



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

und ich dachte, lebende bäume gibt's nur in 'herr der ringe'!?