Samstag, 29. September 2007

nach einer Woche

Eine Woche bin ich jetzt mit meinem neuen Travelmate Wiebke unterwegs und wir haben es von Cairns bis nach Townsville geschafft. Zu sehen gab’s für mich nicht viel Neues, weil ich die Strecke vor ein paar Wochen schon mit meinem Bruder gefahren bin. Aber einige Highlights waren dennoch dabei. Der erste wilde Cassowary zum Beispiel. Endlich! Aber den mussten wir auch sehen, weil ich vorher Wiebke gebeten hatte: „Wiebke, kannst Du bitte sicher stellen, dass uns in den nächsten Tagen ein Cassowary über den Weg läuft.“ Leider war er schnell wieder im Gebüsch verschwunden, s.d. keine Zeit blieb, ein Foto zu machen. Genauso von den Dugongs (= Seekühe). Believe it or not, aber in Cardwell haben wir von der Jetty aus neben Schildkröten auch vier Dugongs gesehen. Da habe ich tagelang in Shark Bay in WA nach Dugongs Ausschau gehalten und kein einziges gesehen, und hier schwimmen sie dann plötzlich ganz munter rum. Unbelieveable.
Dann haben wir noch zwei Tage an einem einsamen Beach verbracht, in dessen Nähe zwei Tage vorher ein 3,5m Krokodil gesehen wurde, wie ein Schild am Baum sagte. Wiebke ist sich der potentiellen Gefahr aber erst so richtig bewusst geworden, als wir mit dem Ranger geredet haben, der die Schilder aufgehängt hatte.
Was gibt es sonst noch zu erzählen? Mit Wiebkes „Einzug“ hat sich die Anzahl der Schuhpaare im Auto schlagartig verdreifacht und es hat sich herausgestellt, dass ich mit einer Zahnputz-Fetischistin unterwegs bin. Aber damit kann ich leben :)








Donnerstag, 20. September 2007

So schnell kann’s gehen

Eben habe ich noch meinen Bruder zum Flughafen gebracht und war darauf eingestellt, alleine weiter zu reisen, und jetzt bin ich mit einem neuen Travelmate unterwegs. Sie heißt Wiebke, kommt aus Deutschland und hat die letzten 3,5 Monate in Adelaide verbracht. Vor einiger Zeit habe ich mal eine nette eMail von ihr bekommen, wie gut ihr mein Blog gefällt und ob ich ihr ein paar Tipps für Australien geben kann. Seitdem haben wir eigentlich regelmäßig in Kontakt gestanden und vor kurzem war dann die Idee geboren, zusammen weiter zu reisen. Ich bin gespannt.

Auf dem Weg zum Botanischen Garten bin ich gestern von einem kleinen Vogel attackiert worden. Ich weiß nicht, was den kleinen Meisenmann gestört hat, ich glaube, ich bin zu nah an seinem Lieblingsstrauch vorbei gelaufen, jedenfalls hat er zweimal versucht, mich in den Kopf zu picken.

Gestern wurde mir im Supermarkt gesagt, dass ich wie der Gewinner des letzt jährigen „Australian Idol“-Gewinners (so was wie „Deutschland sucht den Superstar“) aussehen würde. Mal sehen, ob sich daraus noch Kapital schlagen lässt…



Mittwoch, 19. September 2007

Impressionen aus Cairns Botanical Gardens













australisches ABC

Die Australier versuchen, für möglichst viele Wörter eine Kurzform zu finden. Hier mal eine kleine Übersicht über die Worte, die ich bisher gelernt habe:

Australian = Aussie

Barbecue = Barbie

Breakfest = Breacky

Brisbane = Brissie

Boyd’s Forest Dragon = Boydy

Electrician = Sparky

Freshwater Crocodile = Freshie

Mosquitoes = Mozzies

Postman = Postie

Saltwater Crocodile = Saltie

Sunglasses = Sunnies

Tasmania = Tassie

Television = Telly

Truck Driver = Trucky

Vegetables = Vegies

Woolworth’s = Wollies

Sonntag, 16. September 2007

Zum Abschied ein Feuerwerk

Nach 5 Wochen und 7.500 Kilometern gemeinsamer Fahrt ist mein Bruder wieder auf dem Weg nach Deutschland. Die Penthouse-Wohnung im Auto ist besenrein hinterlassen. Mit ihm geht auch das Kicker-Sonderheft. Aber nach nächtelangem Studium bin ich jetzt über die neue Bundesliga-Saison gut informiert. Den letzten Tag hatten wir in Cairns verbracht und dort wurde ihm ein gebührender Abschied bereitet. Zum Abschluss des Cairns Festivals gab's nämlich noch eine große Parade und ein noch größeres Feuerwerk über dem Meer. Für uns zwei Firebugs genau das Richtige.

In Cairns selbst wimmelt es echt von Japanern. So viele, dass viele Schilder schon zweisprachig sind. Und zu allem Überfluss bin ich dann fast in einer Gruppe japanischer Touristinnen verloren gegangen. Mein Bruder hatte das Unheil schon kommen sehen und einen großen Bogen um die Gruppe gemacht. Ich hatte mir gedacht "No Worries", was soll schon schief gehen, schließlich spare ich 20 Sekunden Zeit, wenn ich einfach geradeaus weiter gehe. Ich hatte schon die Hälfte der 10m-Strecke geschafft als sich plötzlich vor mir der Durchgang schloss. Von überall (genauer gesagt aus den umliegenden Souvenir-Shops) strömten weitere Japanerinnen herbei, alle in lange Sachen gekleidet, mit Handschuhen und Sonnenschirmen bewaffnet, s.d. auch ja kein Sonnenstrahl die weiße Haut erreicht. Ich war in der Mitte der Gruppe und es gab kein Weiterkommen, ich hatte aber den Vorteil, mit 1,68m Körpergröße noch leicht den Überblick behalten zu können. ...Ich war also der Mittelpunkt einer Gruppe und diese Gruppe wuchs stetig weiter ... ich hätte ihr Anführer sein können ... der Anführer einer Gruppe japanischer Hausfrauen ... und mit der Unterstützung der restlichen sich noch in Japan befindenden japanischen Hausfrauen hätte ich es kurze Zeit später vielleicht bis zur Weltherrschaft gebracht! Ähh, ich schweife ab. Direkt vor mir bahnte sich nämlich eine mutige australische Mutter mit Hilfe ihres Kinderwagens einen Weg durch die Menge. Mein Weg in die Freiheit! Bevor die entstandene Lücke wieder geschlossen wurde, habe ich einen Satz nach vorne gemacht und nach wenigen Schritten war ich wieder zurück in der Normalität.








Koalas bei ihrer Lieblingsbeschäftigung:

schlafen...

...schlafen...

...schlafen

Freitag, 14. September 2007

Where the Rainforest meets the Reef

Etwa 100km nördlich von Cairns liegt Cape Tribulation, ein besonderer Ort, weil dort zwei australische Naturwunder auf einander treffen: Der tropische Regenwald und das Great Barrier Reef. Wenn man dort unterwegs ist, ist man in einem Moment noch im tiefsten Regenwald, und im nächsten Moment steht man unter Kokosnuss-Palmen am weißen Sandstrand. Mittlerweile haben wir schon so etwa 10 Rainforest-Walks hinter uns und das kann echt anstrengend sein. Nicht vom Laufen her, sondern weil man nicht weiß, wo man überall hinschauen soll. Am Boden, an den Bäumen, in den Bäumen, rechts, links, überall versucht man etwas im Dickicht zu erkennen (und dann muss man ja auch noch aufpassen, dass einem der kleine Bruder nicht abhanden kommt). Die Regenzeit ist wohl aber die bessere Zeit, um im Regenwald auf Wildlife zu treffen, denn so vielen Tieren sind wir leider nicht begegnet. Aber wir haben z.B. ein Rat-Kangaroo gesehen, ein Känguru, das nur so groß wie eine Ratte ist. Die größte Enttäuschung war aber der Cassowary bzw. Helm-Kasuar (ich hatte ihn schon einmal in einem Posting erwähnt http://tendownunder.blogspot.com/2007/05/von-lachenden-sgenden-und-sonstigen.html). Überall wir man auf Hinweis-Schildern vor ihm gewarnt, aber so sehr wir uns auch bemüht haben, gesehen haben wir keinen einzigen. Aber um die Kirche im Dorf zu lassen, um so einen Vogel zu sehen (immerhin wird der bis zu 2m groß), muss man schon sehr großes Glück haben. Wir sind dann extra in den Cairns Zoo gefahren, um einen Cassowary mal in natura zu sehen.
Trotz allem: Im Regenwald ist’s schon sehr geil.





Kann man das lesen? 1885 hat man in Cooktown Angst vor einer
russischen (!!!) Invasion gehabt und bekam deshalb aus Brisbane
1 Kanone, 3 Kanonenkugeln, 2 Gewehre und 1 Offizier gesandt...










It’s Lunchtime!

… und zum Nachtisch gibt’s Kokosnüsse