Samstag, 31. März 2007

Donnerstag, 29. März 2007

noch ne Höhle, lustiges Wasser & Fledermäuse

Am Mittwoch bin ich zu den Naracoorte Caves gefahren, einem großen Höhlensystem, in dem viele Fossilien gefunden wurden, und das neben u.a. Uluru und Great Barrier Reef zu Australiens Weltkulturerben gehört. 1 Stunde lang ging die Tour und hat dabei nur durch 20% des gesamten Höhlensystems geführt. Der Rest ist nur den Wissenschaftlern zugänglich. Unser Tour-Guide Erica hat uns auch ein rekonstruiertes Skelett eines Ur-Känguruhs gezeigt. Kurzer Zeitsprung: Bei meines Wüsten-Expedition vor einiger Zeit hatte ich Teile eines Tier-Skeletts gefunden. Mein Verdacht war, dass es im lebenden Zustand mal ein Känguruh war, weil die zwei Teile des Unterkiefers aber vorne einen ganz spitzen Zahn, wie ein Dolch, hatten, war ich mir nicht sicher. Einen Teil vom Unterkiefer hatte ich jedenfalls damals mitgenommen und ihn jetzt nach der Tour Erica gezeigt. Sie bestätigte meinen Verdacht und meinte, dass es aufgrund der Größe wohl von einem Joey sei, wie sie hier die Känguruh-Kids nennen. Wir haben uns dann noch ein bißchen unterhalten und Erica gab mir den Tipp, dass in der Nähe meines Campingplatzes ein großes Loch im Boden zu finden sei, die Bat Cave, aus dem bei Sonnenuntergang die Fledermäuse ihre Insektenjagd starten. Auf meine Frage, ob denn das Wasser in den Sanitäranlagen des Campingplatzes gut zum trinken sei, meinte sie dann: „It might taste funny, but it’s good for drinking.“ Ich habe mir mit dem lustigen Wasser dann lieber nur die Zähne geputzt.
Die Bat Cave war etwa ½ Kilometer vom Campingplatz entfernt, nah genug um zu laufen. Mit Campingstuhl und Taschenlampe ausgerüstet bin ich los und habe versucht, mir den Weg für den Rückweg im Dunkeln zu merken. Als ich ankam war die Sonne gerade am untergehen und ich habe noch ein paar Fotos davon geschossen (mittlerweile ist auch die erste 2 GB Speicherkarte voll, Stand nach 8 Wochen Australien: 3.340 Fotos). Da habe ich dann also gesessen, mitten im australischen Busch, vor einem 5 x 5 Meter großen Loch. Ich hatte erwartet, dass sich der Himmel verdunkelt, wenn die Fledermäuse aus ihrer Höhle fliegen, denn Erica hatte von ca. 5.000 gesprochen und auf einem Schild hatte ich von 300.000 in Hochzeiten gelesen. Aber während der Dämmerung haben sich nur ein paar von ihnen raus getraut. Erst als es dunkel war, ging’s richtig los. Zuerst habe ich sie nur gehört und als dann der Mond hinter den Wolken hervor kam auch gesehen. Vielleicht habe ich direkt in der Einflugschneise gesessen, jedenfalls waren manche Fledermäuse wohl noch etwas schläfrig und hatten ihr Radar noch nicht richtig eingestellt, weil sie erst kurz vor meinem Kopf gesehen haben „Ups, da sitzt ja der Engelhardt“ und beigedreht haben. Als es dann immer mehr wurden und ich mir nicht mehr sicher war, dass mir nicht vielleicht doch eine gegen den Schädel knallt, bin ich gegangen. Die Taschenlampe habe ich auf dem Rückweg gar nicht gebraucht, weil der Mond so hell geleuchtet hat. Ich habe auch versucht, ein Foto von meinem Moonshadow zu machen, ist aber nix geworden.
Das muss ich auch noch loswerden: Vor der Cave-Tour habe ich mich mit einem australischen Ehepaar unterhalten. Die Frau hat mich dabei gefragt, wie es denn so sei, alleine zu reisen. Ich sagte, dass es mir bisher großen Spaß machen würde, worauf der Mann erwiderte, und da konnte man langjährige Erfahrung raushören: „Da hast Du jedenfalls niemanden, mit dem Du Dich streiten musst.“











Mittwoch, 28. März 2007

Tantanoola Cave

So langsam entwickele ich mir hier zum Hoehlenforscher. Gestern habe ich mir die Tantanoola Cave angeschaut und heute stehen die Naracoorte Caves auf dem Programm. Mt Gambier habe ich wieder verlassen und ich bin auf dem Weg nach Norden Richtung Adelaide. Den letzten Tag bei Debbie und Andy habe ich komplett vor Andy's Computer verbracht und habe endlich mal viele Sachen im Internet aufarbeiten koennen (u.a. waren Mails dabei, die ich schon in Sydney hatte schreiben wollen). Da ich erst Mitte April in Adelaide sein muss, um Frank abzuholen, bin ich am ueberlegen, fuer die naechsten 1-2 Wochen nach einem Job in den Winbergen im Barrossa Valley oder den Adelaide Hills zu suchen.











Montag, 26. März 2007

Mount Gambier

So, was ist in den letzen Tagen alles passiert? Debbie und Andy, die ich letztes Mal erwähnt hatte, haben sich doch noch gemeldet, s.d. ich die letzten Nächte bei ihnen in Mt Gambier verbringen konnte.
Am Freitag habe ich mir u.a. das Umpherston Sinkhole (das war mal eine Höhle, die vor ein paar hundert Jahren eingestürzt ist, und jetzt ist es ein großes Loch, in dem ein Garten angelegt ist) und die Cave Gardens in Mt Gambier angeschaut.
Am Samstag habe ich den Kraterrand des Mt Schank Volcano bestiegen. Das ist Australiens jüngster Vulkan, der vor gerade mal 5.000 Jahren noch Lava gespuckt hat. Und ich war sehr verwundert, als ich von oben in den Krater runtergeschaut habe und dort in großen Buchstaben aus Steinen „Tom“ lesen konnte. So was nenne ich Gastfreundschaft!
Danach gings zum Hell’s Hole, das wirklich etwas zum fürchten war, weil es ganz versteckt mitten im dunklen (und künstlich von der Holzindustrie angelegten) Pinienwald lag. Wenn man nicht aufpasst und dort reinfällt, fällt man nicht nur sehr tief, man hat auch keine Chance, alleine wieder raus zu kommen, und man kann sich drauf einrichten, lange unten im Wasser zu bleiben, weil dort nur sehr selten mal jemand vorbei kommt.
Da hat mir doch der Little Blue Lake ein bisschen besser gefallen. Der ist fast gleich groß, aber der steile Rand ist nicht ganz so hoch. Wenn das Wetter ein bisschen besser gewesen wäre, wäre ich dort auch schwimmen gegangen. Außer mir waren noch zwei Taucher dort, weil dieser kleine Tümpel ohne Scheiß mehr als 40 Meter tief ist.
Dann bin ich noch ins Küstenstädtchen Port MacDonnell gefahren, wo neben ein paar netten Felsformationen (Camel Rocks) auch SA’s südlichster Punkt ist. Meine Idee, mal einen Abstecher per Flugzeug oder Schiff in die Antarktis zu machen (weil näher als jetzt werde ich nie wieder sein), haben sich in der Zwischenzeit auch zerschlagen, weil der Spaß bei AUD 7.500 beginnt.

Als ich bei Debbie und Andy angekommen bin, ist direkt vor der Haustür der Kilometerstand meiner Karre auf 350.000 gesprungen. Tataa! Ich habe aber nur die letzten knapp 4.000 Kilometer dazu beigetragen.
Debbie und Andy sind beide Mitte 40 und wirklich super freundlich. Die fahren schon mal nach der Arbeit, wenn unsereins vielleicht von Darmstadt nach Frankfurt fährt, von Mt Gambier nach Adelaide, was so etwa 450 Kilometer sind. Ich war aber etwas erschrocken, als ich Andy auf einer Karte Darmstadt gezeigt habe und er zuerst gefragt hat, in welchem Teil Deutschlands es liegt. Als ich ihm dann erklärt habe, dass Deutschland inzwischen wiedervereinigt ist, hat er doch tatsächlich gefragt, ob wir jetzt alle im Kommunismus leben.
Sonntags bin ich mit beiden dann zuerst zur Kartbahn gefahren und wir haben Andys Neffen beim Kart-Rennen zugeschaut. Später gings zum Weintesten ins Coonawarra Valley. Auf dem Weg dorthin haben wir noch ein befreundetes Ehepaar abgeholt. Deren Hund hat sich so gefreut mich zu sehen (obwohl’s das erste Mal war), dass er mir beim Anspringen den halben Bauch zerkratzt hat. In meiner Eigenschaft als Hobby-Wissenschaftler habe ich hier in Australien sowieso eine extrem positive Korrelation zwischen der Freundlichkeit der Leute und ihrer Hunde ausgemacht. Das Weintesten war wirklich sehr cool, denn auf einer Strecke von 20 Kilometern liegen ebenso viele Weingüter, in die man einfach reinspazieren kann und im nächsten Augenblick ein Glas zum probieren des eigenen Weins in der Hand hat. Wir haben 4 o. 5 Weingüter besucht, aber bis auf einen Rosé und einen Traminer konnte ich mich mit keinem der Weine anfreunden, die waren mir alle zu trocken (wen’s interessiert, hier wird zum Großteil Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot u. Chardonnay angebaut). Nachdem wir alle (bis auf Debbie, die gefahren ist) schon leicht einen im Tee hatten, sind wir noch in ein kleines italienisches Café und ich hatte einen Cappuccino und einen sehr leckeren Schoko-Orangen-Kuchen (Marke Hüftgold).


PS: Nochmal zum Zeitunterschied. Hier in Südaustralien wurde gestern von Sommer- auf Winterzeit umgestellt, also 1 Stunde zurück. D.h. der Zeitunterschied zu Deutschland ist jetzt nur noch 7 ½ Stunden. Das wird sich aber in ein paar Wochen wieder ändern, wenn ich nach Western Australia komme. Grundsätzlich haben hier nur NSW, Victoria und Tasmanien die eine einheitliche Zeit. Die anderen Saaten machen bezüglich Zeitunterschieden eigentlich was sie wollen.



Umpherston Sinkhole

Cave Gardens

Mount Schank Volcano

Willkommensgruß im Krater

spellbound by the devil

Hell's Hole

Camel Rock

Little Camel Rock


Little Blue Lake




Donnerstag, 22. März 2007

letzte Woche in Sydney

Die folgenden Fotos habe ich nicht gemacht (leider!!), ich habe sie zugeschickt bekommen. Ich finde sie so beeindruckend, dass ich sie in meinen Blog stelle und hoffe, dass sich niemand wegen Copyright-Geschichten beschwert. Und die Leute, die meinen Blog besuchen und nicht deutsch sprechen, werden eh denken, ich habe die Fotos gemacht ;-)











Stadt-Land-Fluß

Gestern stand Stadt-Land-Fluß auf dem Programm, nur in umgekehrter Reihenfolge. Morgens, nachdem ich am wunderschönen Glenelg River campen war (und auch am Abend zuvor angeln war, aber leider mehr mit Schnurverhedderungen als mit Fische-aus-dem-Wasser-ziehen beschäftigt war), habe ich die Princess Margaret Rose Cave besucht. Ich war um 10h morgens zur ersten Führung da, was auch gut war, denn außer zwei australischen Rentnern war niemand da, s.d. wir auch Teile der Höhle besichtigen konnten, die sonst für die Besucher gesperrt sind. Schaut Euch die Bilder an, es war fantastisch. Auf dem Weg nach Adelaide gibt es noch weitere solche Höhlen, mal sehen, wie viele davon ich noch anschauen werde. Mittlerweile bin ich auch in South Australia. Die Strasse zur Höhle verläuft zum Teil genau auf der Grenze zwischen Victoria und South Australia. Scheinbar können und wollen sich die beiden Staaten nicht einigen, wer für die Strasse zuständig ist, s.d. sich gar niemand drum kümmert. Eigentlich ist es gar keine Strasse, sondern eine etwa 8 Kilometer lange Sandpiste. Wenn man nicht mit 20 km/h drüber schleicht, wie ich auf dem Weg zurück, hinterlässt man eine riesige Staubwolke und er Staub zieht übelst ins Auto rein.

Nach der Höhle bin ich zu den Ewens Ponds gefahren, einer Reihe von Süßwasser-Pools mitten in einem Schilfgebiet. Die Pools werden von einer unterirdischen Quelle mit Wasser gespeist, und weil das Wasser durch Lavagestein nach oben kommt, ist es glasklar. Leider kommt es auf den Fotos nicht so gut raus, weil es zu windig war, aber die Pools sind zwischen 6 und 11 Meter tief und man kann wirklich bis auf den Grund schauen. Außer bei einigen Tauchern sind die Pools nicht groß bekannt, s.d. außer mir auch niemand dort war. Weil das Wasser so schön kühl war und weil es zurück zum Auto und zur Badehose zu weit war, bin ich da mal kurz entschlossen einfach so reingehüpft. Und es war sooo erfrischend!

Danach gings nach Mount Gambier, wo ich eigentlich die Couch von Rex und Eve surfen wollte. Die waren aber kurzfristig weggefahren, hatten mir aber ein befreundetes Ehepaar zum Übernachten empfohlen. Weil die sich aber nicht gemeldet haben, bin ich abends wieder aus Mt Gambier raus und ein paar Kilometer südlich zum Mount Schank gefahren. Dort gab’s einen Übernachtungsplatz, den ich im „Camps Australia Wide“ entdeckt habe. Das ist der „ultimate guide for the budget conscious traveller“ und ich habe ihn mir vor ein paar Tagen gekauft, nachdem ich ihn schon öfters empfohlen bekommen hatte. Außer mir hat dort noch ein Queensländer übernachtet, der mir freundlicherweise ein Bier in seinem Eisfach gekühlt hat, weil ich vergessen hatte, meinen Kühlschrank anzumachen. Vorher habe ich mir in Mt Gambier noch den Blue Lake angeschaut. Der hat für eine Hälfte des Jahres türkisblaues Wasser, bis es sich etwa im März/April grau färbt. Kein Mensch weiß so richtig warum, man vermutet, dass es am Plankton liegt. Und es zieht eine Menge Touristen an.

Noch was: Ihr habt ja am Wochenende in Deutschland die Uhr umgestellt, oder? Als ich über die Grenze nach South Australia bin, musste ich die Uhr auch um eine halbe Stunde zurückstellen, s.d. der Zeitunterschied jetzt nicht mehr 10 Stunden, sondern nur noch 8 1/2 Stunden ist.


Glenelg River

hinter dem Schild wird die Uhr umgestellt;
mit einem Schritt gewinnt man eine halbe Stunde :)

Princess Margaret Rose Cave I

Princess Margaret Rose Cave II

Princess Margaret Rose Cave III

Princess Margaret Rose Cave IV

Ewens Ponds I

Ewens Ponds II

Ewens Ponds III

Blue Lake in Mt Gambier