Donnerstag, 24. Mai 2007

Mein bisher größtes Abenteuer

Vorgestern habe ich hier mein bisher größtes Abenteuer erlebt, alleine bin ich durch einsame Höhlen gewandert. Ich wollte mir die Stockyard Gully Cave in der Nähe von Leeman anschauen. Die Höhle ist so unbekannt, dass ich sie nur zufällig auf einer einzigen Karte entdeckt habe. Außerdem liegt sie weit ab vom Schuss, 20km ging’s über eine Straße, die wiederum 40km vom Highway entfernt ist. Dann noch 10km auf unbefestigter Straße und schlussendlich 5km über eine einspurige Sandpiste. Die Höhle war also nur mit 4WD erreichbar und den habe ich hier dann auch zum ersten Mal richtig gebraucht. Und keine Schilder an den Straßen, die auf die Höhle hinweisen, noch nicht mal an der Höhle selbst stand ein Schild mit dem Namen. Man wurde nur auf allerlei Risiken hingewiesen: brüchige Felsen, plötzlich eintretende Flut, Treibsand oder Fledermäuse. Außer mir war kein Mensch dort. Ich bin losmarschiert und habe gleich wieder umgedreht, weil ich mir dachte, dass eine Taschenlampe wohl ganz hilfreich sein wird. Dann ging’s durch ein ausgetrocknetes Flussbett und wie sich herausstellte, führt außerhalb der Dürre ein kleiner Fluß durch die Höhle. An den Felswänden vor dem Eingang zur Höhle hingen riesige Waben von wilden Bienen. Da stand ich nun vor dem dunklen Eingangsloch, hatte keine Ahnung, was mich drinnen erwartet und habe all meinen Mut zusammengefasst und bin reinmarschiert. Nach der 1. Kurve war es so dunkel, dass man ohne Taschenlampe nicht mehr weiter kam. 100m oder vielleicht 200m bin ich auf dem sandigen Flussbett durch die Höhle gelaufen und war echt froh als ich am anderen Ende wieder draußen war. Doch zu meiner Verwunderung kam ein Stückchen weiter flussabwärts noch eine Höhle. Die war viel kürzer, man konnte am Eingang schon das Licht vom Ausgang sehen, aber dafür musste man über große Felsen steigen. Und als ich da durch war, ging’s weiter flussabwärts schon in die nächste Höhle. Die war wiederum so lang, dass man kein Licht am Ende sehen konnte, und voll von großen Felsen wie die letzte. Ich war vielleicht so 30m rein gelaufen als ich neben meiner Taschenlampe auch mal meinen Verstand eingeschaltet habe. Wenn ich mir da den Knöchel verstaucht hätte oder wenn ich gar abgerutscht und zwischen den Felsen stecken geblieben wäre, hätte ich da im Dunkeln wohl lange auf Hilfe warten können. Also habe ich wieder umgedreht und zurück am Auto war ich froh, das Abenteuer überstanden zu haben. Wobei das nur der erste Teil war. Denn meine Karte sagte mir, wenn ich die kleine Sandpiste statt zurück weiter geradeaus fahre, spare ich mir über 60km bis zum Campground, den ich ansteuern wollte. Hätte ich gewusst, dass die Sandpiste noch viel schlimmer als auf dem ersten Teil war, hätte ich’s gelassen. Es waren nur ca. 8km Strecke, aber der Sand war noch viel tiefer, s.d. ich manchmal gut ins Schwimmen gekommen bin, und zu allem Überfluß ging’s noch über spitze Steine, wo ich aufpassen musste, mir nicht die Reifen aufzuschlitzen. Mit 10km/h, maximal 20km/h bin ich da durchgefahren. Ich war physisch und psychisch am Ende. Der Campground war dann auch noch unauffindbar, wohl weil der See, an dem er liegen sollte, schon lange ausgetrocknet war. Schlußendlich habe ich aber eine super Platz direkt am Meer gefunden (habe ich schon erwähnt, dass ich jetzt am Indischen Ozean bin?) und wurde mit einem tollen Sonnenuntergang entlohnt.















1 Kommentar:

Firebird hat gesagt…

So macht offroaden doch erst richtig spass!
Nextes mal -> Reifendruck runter und rein in den Spass. Dann musst du auch nicht so angst um die Reifen haben. Und das mit der Abkürzung über 4 WD wege endet meistens so :)
Grüße aus good old Germany
Firebird (getroffen in melbourne)