Donnerstag, 29. März 2007

noch ne Höhle, lustiges Wasser & Fledermäuse

Am Mittwoch bin ich zu den Naracoorte Caves gefahren, einem großen Höhlensystem, in dem viele Fossilien gefunden wurden, und das neben u.a. Uluru und Great Barrier Reef zu Australiens Weltkulturerben gehört. 1 Stunde lang ging die Tour und hat dabei nur durch 20% des gesamten Höhlensystems geführt. Der Rest ist nur den Wissenschaftlern zugänglich. Unser Tour-Guide Erica hat uns auch ein rekonstruiertes Skelett eines Ur-Känguruhs gezeigt. Kurzer Zeitsprung: Bei meines Wüsten-Expedition vor einiger Zeit hatte ich Teile eines Tier-Skeletts gefunden. Mein Verdacht war, dass es im lebenden Zustand mal ein Känguruh war, weil die zwei Teile des Unterkiefers aber vorne einen ganz spitzen Zahn, wie ein Dolch, hatten, war ich mir nicht sicher. Einen Teil vom Unterkiefer hatte ich jedenfalls damals mitgenommen und ihn jetzt nach der Tour Erica gezeigt. Sie bestätigte meinen Verdacht und meinte, dass es aufgrund der Größe wohl von einem Joey sei, wie sie hier die Känguruh-Kids nennen. Wir haben uns dann noch ein bißchen unterhalten und Erica gab mir den Tipp, dass in der Nähe meines Campingplatzes ein großes Loch im Boden zu finden sei, die Bat Cave, aus dem bei Sonnenuntergang die Fledermäuse ihre Insektenjagd starten. Auf meine Frage, ob denn das Wasser in den Sanitäranlagen des Campingplatzes gut zum trinken sei, meinte sie dann: „It might taste funny, but it’s good for drinking.“ Ich habe mir mit dem lustigen Wasser dann lieber nur die Zähne geputzt.
Die Bat Cave war etwa ½ Kilometer vom Campingplatz entfernt, nah genug um zu laufen. Mit Campingstuhl und Taschenlampe ausgerüstet bin ich los und habe versucht, mir den Weg für den Rückweg im Dunkeln zu merken. Als ich ankam war die Sonne gerade am untergehen und ich habe noch ein paar Fotos davon geschossen (mittlerweile ist auch die erste 2 GB Speicherkarte voll, Stand nach 8 Wochen Australien: 3.340 Fotos). Da habe ich dann also gesessen, mitten im australischen Busch, vor einem 5 x 5 Meter großen Loch. Ich hatte erwartet, dass sich der Himmel verdunkelt, wenn die Fledermäuse aus ihrer Höhle fliegen, denn Erica hatte von ca. 5.000 gesprochen und auf einem Schild hatte ich von 300.000 in Hochzeiten gelesen. Aber während der Dämmerung haben sich nur ein paar von ihnen raus getraut. Erst als es dunkel war, ging’s richtig los. Zuerst habe ich sie nur gehört und als dann der Mond hinter den Wolken hervor kam auch gesehen. Vielleicht habe ich direkt in der Einflugschneise gesessen, jedenfalls waren manche Fledermäuse wohl noch etwas schläfrig und hatten ihr Radar noch nicht richtig eingestellt, weil sie erst kurz vor meinem Kopf gesehen haben „Ups, da sitzt ja der Engelhardt“ und beigedreht haben. Als es dann immer mehr wurden und ich mir nicht mehr sicher war, dass mir nicht vielleicht doch eine gegen den Schädel knallt, bin ich gegangen. Die Taschenlampe habe ich auf dem Rückweg gar nicht gebraucht, weil der Mond so hell geleuchtet hat. Ich habe auch versucht, ein Foto von meinem Moonshadow zu machen, ist aber nix geworden.
Das muss ich auch noch loswerden: Vor der Cave-Tour habe ich mich mit einem australischen Ehepaar unterhalten. Die Frau hat mich dabei gefragt, wie es denn so sei, alleine zu reisen. Ich sagte, dass es mir bisher großen Spaß machen würde, worauf der Mann erwiderte, und da konnte man langjährige Erfahrung raushören: „Da hast Du jedenfalls niemanden, mit dem Du Dich streiten musst.“











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