Montag, 26. März 2007

Mount Gambier

So, was ist in den letzen Tagen alles passiert? Debbie und Andy, die ich letztes Mal erwähnt hatte, haben sich doch noch gemeldet, s.d. ich die letzten Nächte bei ihnen in Mt Gambier verbringen konnte.
Am Freitag habe ich mir u.a. das Umpherston Sinkhole (das war mal eine Höhle, die vor ein paar hundert Jahren eingestürzt ist, und jetzt ist es ein großes Loch, in dem ein Garten angelegt ist) und die Cave Gardens in Mt Gambier angeschaut.
Am Samstag habe ich den Kraterrand des Mt Schank Volcano bestiegen. Das ist Australiens jüngster Vulkan, der vor gerade mal 5.000 Jahren noch Lava gespuckt hat. Und ich war sehr verwundert, als ich von oben in den Krater runtergeschaut habe und dort in großen Buchstaben aus Steinen „Tom“ lesen konnte. So was nenne ich Gastfreundschaft!
Danach gings zum Hell’s Hole, das wirklich etwas zum fürchten war, weil es ganz versteckt mitten im dunklen (und künstlich von der Holzindustrie angelegten) Pinienwald lag. Wenn man nicht aufpasst und dort reinfällt, fällt man nicht nur sehr tief, man hat auch keine Chance, alleine wieder raus zu kommen, und man kann sich drauf einrichten, lange unten im Wasser zu bleiben, weil dort nur sehr selten mal jemand vorbei kommt.
Da hat mir doch der Little Blue Lake ein bisschen besser gefallen. Der ist fast gleich groß, aber der steile Rand ist nicht ganz so hoch. Wenn das Wetter ein bisschen besser gewesen wäre, wäre ich dort auch schwimmen gegangen. Außer mir waren noch zwei Taucher dort, weil dieser kleine Tümpel ohne Scheiß mehr als 40 Meter tief ist.
Dann bin ich noch ins Küstenstädtchen Port MacDonnell gefahren, wo neben ein paar netten Felsformationen (Camel Rocks) auch SA’s südlichster Punkt ist. Meine Idee, mal einen Abstecher per Flugzeug oder Schiff in die Antarktis zu machen (weil näher als jetzt werde ich nie wieder sein), haben sich in der Zwischenzeit auch zerschlagen, weil der Spaß bei AUD 7.500 beginnt.

Als ich bei Debbie und Andy angekommen bin, ist direkt vor der Haustür der Kilometerstand meiner Karre auf 350.000 gesprungen. Tataa! Ich habe aber nur die letzten knapp 4.000 Kilometer dazu beigetragen.
Debbie und Andy sind beide Mitte 40 und wirklich super freundlich. Die fahren schon mal nach der Arbeit, wenn unsereins vielleicht von Darmstadt nach Frankfurt fährt, von Mt Gambier nach Adelaide, was so etwa 450 Kilometer sind. Ich war aber etwas erschrocken, als ich Andy auf einer Karte Darmstadt gezeigt habe und er zuerst gefragt hat, in welchem Teil Deutschlands es liegt. Als ich ihm dann erklärt habe, dass Deutschland inzwischen wiedervereinigt ist, hat er doch tatsächlich gefragt, ob wir jetzt alle im Kommunismus leben.
Sonntags bin ich mit beiden dann zuerst zur Kartbahn gefahren und wir haben Andys Neffen beim Kart-Rennen zugeschaut. Später gings zum Weintesten ins Coonawarra Valley. Auf dem Weg dorthin haben wir noch ein befreundetes Ehepaar abgeholt. Deren Hund hat sich so gefreut mich zu sehen (obwohl’s das erste Mal war), dass er mir beim Anspringen den halben Bauch zerkratzt hat. In meiner Eigenschaft als Hobby-Wissenschaftler habe ich hier in Australien sowieso eine extrem positive Korrelation zwischen der Freundlichkeit der Leute und ihrer Hunde ausgemacht. Das Weintesten war wirklich sehr cool, denn auf einer Strecke von 20 Kilometern liegen ebenso viele Weingüter, in die man einfach reinspazieren kann und im nächsten Augenblick ein Glas zum probieren des eigenen Weins in der Hand hat. Wir haben 4 o. 5 Weingüter besucht, aber bis auf einen Rosé und einen Traminer konnte ich mich mit keinem der Weine anfreunden, die waren mir alle zu trocken (wen’s interessiert, hier wird zum Großteil Shiraz, Cabernet Sauvignon, Merlot u. Chardonnay angebaut). Nachdem wir alle (bis auf Debbie, die gefahren ist) schon leicht einen im Tee hatten, sind wir noch in ein kleines italienisches Café und ich hatte einen Cappuccino und einen sehr leckeren Schoko-Orangen-Kuchen (Marke Hüftgold).


PS: Nochmal zum Zeitunterschied. Hier in Südaustralien wurde gestern von Sommer- auf Winterzeit umgestellt, also 1 Stunde zurück. D.h. der Zeitunterschied zu Deutschland ist jetzt nur noch 7 ½ Stunden. Das wird sich aber in ein paar Wochen wieder ändern, wenn ich nach Western Australia komme. Grundsätzlich haben hier nur NSW, Victoria und Tasmanien die eine einheitliche Zeit. Die anderen Saaten machen bezüglich Zeitunterschieden eigentlich was sie wollen.



Umpherston Sinkhole

Cave Gardens

Mount Schank Volcano

Willkommensgruß im Krater

spellbound by the devil

Hell's Hole

Camel Rock

Little Camel Rock


Little Blue Lake




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

erst "devils garden", jetzt "hell's hole". symathisches land, ich freu mich schon *g*