Montag, 19. März 2007

Grampians NP

Der Grampians Nationalpark war sensationell. Zwei Tage war ich dort und neben beeindruckender Natur habe ich selten so viele Deutsche gesehen (aber alle erst ab 50 aufwärts). Vor ziemlich genau einem Jahr hat ein riesiges Buschfeuer fast den gesamten NP zerstört (und das ist eine Fläche von etwa 50 x 30 km! Also so ungefähr alles zwischen Darmstadt, Mainz, Frankfurt u. Aschaffenburg.). Was jetzt aber faszinierend war zu sehen, wie sich die Natur wieder erholt. Die Eukalyptusbäume haben die Fähigkeit, sich vom Feuer zu erholen. Überall sieht man jetzt völlig verkohlte Bäume stehen, aus denen wieder grüne Zweige sprießen. Und die verbrannte Rinde wird auch nach einiger Zeit abgeworfen. Es gibt sogar Pflanzen, die könnten ohne Buschfeuer gar nicht überleben, weil sich erst durch die Hitze des Feuers ihre Samenkapseln öffnen. Neben den Highlights in den Grampians (MacKenzie Falls, The Balconies, Reed Lookout), kommen jetzt bestimmt genau so viele Leute her, um sich anzuschauen wie sich alles wieder vom Feuer erholt.
Und hier noch ein Beispiel, wie locker die Aussies drauf sind. Am Anfang des Weges runter zu den MacKenzie Falls wurde ich von einer Frau nicht mit dem üblichen "Hello" oder "Howyagoinmate" begrüsst, sondern nur mit "Long way down, bloody long way up".
Auf dem Weg in die Grampians habe ich auch meine ersten Emus gesehen und in den Grampians ein paar Hirsche. Ich bin morgens auf dem Campingplatz sogar vom Brunftgeröhre der Hirsche aufgewacht. An dem Morgen war’s so lausig kalt gewesen, zum ersten Mal, dass ich in Australien ein wenig gefroren habe. Komischerweise ist mein Atem nur im Auto kondensiert, außerhalb nicht. Vielleicht hätte ich einfach die Kühlschranktür zumachen sollen ;-) Am Abend zuvor sind noch vier Känguruhs zum Gras fressen aus dem Wald gekommen. Man konnte aber nur drei von ihnen sehen, dass vierte war noch im Beutel der Mutter und hat dauernd um sich geboxt. Vom Campingplatz aus, der eh weit abseits der Strasse und nur über eine Gravelroad erreichbar war, bin ich dann noch ein bisschen Offroad fahren gegangen.
Später bin ich ins 30 km entfernte Stawell gefahren, wo ich jetzt bei David zwei Nächte verbringe. David heißt mit Nachnamen Wunderlich, kann sich aber an keine deutschen Vorfahren erinnern. Leider war der Formel 1 Grand Prix aus Melbourne gerade beendet, als ich ankam. Ich habe aber erfahren, dass für’s nächste Jahr geplant ist, das Rennen nachts bei Flutlicht auszutragen (damit die Fernseh-Zuschauer aus Europa nicht mehr so früh aufstehen müssen).

auf dem...

...Weg in...

...die Grampians

abendlicher Besucher

4 wheel driving

die Natur erholt sich

MacKenzie Falls I

MacKenzie Falls II

der Typ auf dem Boden wollte die Pflanze von unten
fotografieren und sein Kumpel hat ihn einfach dabei gefilmt

Reed Lookout I

Reed Lookout II

Reed Lookout III

The Balconies

Boroka Lookout I

Boroka Lookout II

Passstrasse (ganz schön viele "s")

hier hätte ich gerne den Gärtner gemacht

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hei Thomas,

schöne Lehrstunde in Sachen Botanik die Du uns hier erteilst! Wir sind also unter die Biologiker gegangen. ;)

Deine Fotos werden auch immer besser, es ist ausserdem eine echte Freude deine Erlebnisse teilen zu dürfen.

Nur noch eins, fotographier doch auch mal ein paar nette Menschen, und nicht nur am Boden liegende Vollhorste. :P

Michael