tendownunder: Great Ocean Road

Nachdem mein Auto am Dienstag noch fertig wurde, habe ich die Nacht auf Mittwoch auf dem Parkplatz am Helens Pier in Geelong verbracht. Mittags hatte ich bei meinem Spaziergang in die Stadt dort eine Toilettenanlage mit warmen Duschen entdeckt. War also komfortabler als auf so manchem Campingplatz. Außerdem war der Pier (oder die Pier?) voller Angler und ich habe mich noch mit einem Petrijünger mazedonischer Herkunft unterhalten. Am nächsten Morgen habe ich mir dann endlich eine Angel samt Equipment gekauft (wurde auch langsam Zeit). Dann gings auf die Great Ocean Road. Die schönste (Küsten-)Straße der Welt (?). Und sie ist noch besser als die Straße von Traisa nach Ober-Ramstadt ;-) Fetten Respekt an die Veteranen des 1. Weltkriegs, die die Straße vor 75 Jahren als eine Art ABM fast von Hand aus den Felsen geschlagen haben. Hinter jeder Kurve (und davon gibt’s ne Menge) wartete ein einzigartiger Ausblick auf Straße und Ozean. Für mich hieß das also: anhalten, Foto(s) schießen, um die nächste Kurve fahren, „Oh, hier ist’s ja noch geiler“, anhalten, Foto(s) schießen,… Zwischendurch habe ich zweimal einen Abstecher ins „Landesinnere“ gemacht, um Wasserfälle anzuschauen. Die Erskine Falls waren toll, die Sheoak Falls ohne Wasser. Dafür gab’s nur ein Stückchen hinter den Sheoak Falls die Swallow Cave zu bestaunen und mir ist es auf dem Weg dorthin endlich mal wieder gelungen, eine Schlange zu fotografieren (die anderen Schlangen, die ich bisher gesehen habe, waren fast alle wieder viel zu schnell weg). Dann war’s fast Abend und es galt zu entscheiden, wo ich die Nacht verbringe. Der Campingground, der auf allen meinen Karten verzeichnet war, wollte 20 $. Nix gibt’s, jetzt muss gespart werden. Ein kleiner Campingplatz war nur auf einer Karte eingezeichnet und als ich ihn gefunden hatte, wusste ich auch warum. Es war eigentlich kein Campingplatz, sondern nur ein paar Freiflächen für Autos mitten im Wald oberhalb der Great Ocean Road. Den Waldweg dorthin hatten scheinbar kurz zuvor Waldarbeiter mit einer schweren Kettenmaschine ziemlich ramponiert und für normale Autos unpassierbar gemacht. Also zum 1. Mal Allrad (4 wheel drive, 4WD) reingemacht und problemlos gings den Weg rauf. Oben angekommen, war mein erster Gedanke „Ist’s Bier kaltgestellt? Hoffentlich.“. Dann raus aus den Klamotten (Boxershorts habe ich anbehalten – außer mir war auch keiner da), eine Dose Lamm-Gulasch auf dem Gasofen warm gemacht und die Musik mit Billy Talent voll aufgedreht. Zum Nachtisch gab’s Zimt-Donuts, noch ein Bier und Guns n’ Roses.

Great Ocean Road I