Donnerstag, 14. Juni 2007

7 Short Stories

Manchmal merkt man wirklich krass, wie unterbevölkert Australien, und insbesondere Western Australia im Gegensatz zu Deutschland ist. Als ich von Carnarvon in die nächste „Stadt“ nach Coral Bay gefahren bin, musste ich 250km zurücklegen und mich haben dabei sage und schreibe 11 Autos überholt (ich habe keinen überholt). Eigentlich dachte ich, das war wenig, aber als ich von Coral Bay nach Tom Price gefahren bin, waren es nur 5 Autos (und die Strecke ist fast doppelt so lang!).

Auf dem Weg nach Tom Price hat sich die Straße auf einmal gegabelt. Ich konnte mir aussuchen, 121km auf geteerter Straße oder 70km auf ungeteerter Straße nach Tom Price zu fahren. Ich habe mich für den ungeteerten Weg entschieden. Die Gravelroad war glücklicherweise in einem sehr guten Zustand und man hat mich wohl schon von weiter Entfernung sehen können, denn ich habe eine riesige rote Staubfahne hinter mir hergezogen. Leider hat der Staub auch irgendwie seinen Weg durch die Hecktüren ins Auto gefunden, s.d. ich später erstmal mit Auto-Ausputzen beschäftigt war. Gelohnt hat sich der Weg trotzdem, denn auf halber Strecke war plötzlich eine kleine Windhose neben meinem Auto und hat auch eine Menge Staub aufgewirbelt.

Was beim Schnorcheln im Ningaloo Reef auch super war, manchmal wurde man von einem kleinen Trupp Spangled Emperors begleitet. Die sind unter einem her geschwommen und haben immer interessiert nach oben geschaut. Das waren Fische, die schon ein paar Kilo auf die Waage gebracht haben (obwohl unter Wasser ja alles ein bisschen größer aussieht) und bei denen ich mir gedacht habe, dass ich sie gerne abends auf dem Grill wieder sehen würde. Und die haben sich wohl gedacht „Wenn wir doch nur ein Stück größer wären, würde der Deutsche hier wohl auch eine gute Mahlzeit abgeben.“.

Die Straße durch den Cape Range NP am Ningaloo Reef war wirklich ein einziger Känguru-Friedhof. Ich habe noch nie so viele tote Kängurus gesehen. Und als ich dann einmal kurz vor Sonnenuntergang dort lang gefahren bin, wusste ich auch warum. Ich habe noch nie so viele lebende Kängurus gesehen. Auf wenigen Kilometern haben sie fast zu Hunderten am Straßenrand gesessen, haben gemütlich ihr Gras gemampft, und wenn man (langsam) vorbei gefahren ist, haben sie einen entweder doof angeglotzt oder sind zu allen Seiten weggehüpft.

In den letzten Tagen hat sich das Bild etwas gewandelt, denn man sieht mehr tote Kühe als tote Kängurus am Straßenrand. Zwischenzeitlich waren auch mal ein paar tote Ziegen dabei, aber wilde lebende Ziegen habe ich auch schon gesehen.

Als ich neulich bei Woolworth’s einkaufen war, hat man wirklich gemerkt, dass zwei Hillbillies auf Stadtbesuch waren. Denen hat man schon angesehen, dass ihre Farm sehr weit weg der Zivilisation liegen muss. Und so schnell hatten sie wohl auch nicht vor, wieder in die Stadt zu kommen, denn später waren sie an der Kasse neben mir und ich konnte ihren Einkauf begutachten. Sie hatten drei Einkaufswagen bis über den Rand gefüllt (und die Einkaufswagen sind hier noch etwas tiefer als die in Deutschland), das Ganze hat fast $750 gekostet und der Kassenzettel war über einen Meter lang!

Ich habe mal wieder einen Berg bestiegen. WA’s höchsten. In einer 5-stündigen Tour bin ich auf den Mount Bruce, auf 1.235 Meter Höhe. Oben war von bisherigen Bezwingern aus Steinen eine kleine Pyramide errichtet worden, auf die ich noch einen Stein oben drauf gelegt habe, und damit den Berg noch ein bisschen höher gemacht habe. Von oben konnte man auch gut in ein paar Kilometern Entfernung eine Eisen-Mine sehen. Da sind Züge hingefahren, um das Gestein abzutransportieren, so lange Züge habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Die ganzen Wagons zu zählen, war unmöglich, aber so ein Zug war bestimmt 4 Kilometer lang.

Und zum Abschluß noch eine kleine Auswahl diverser Fotos:
WA

mein liebster Radiosender

Mt Bruce













2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

WA ist definitiv ein Reise wert. Danke für deine tollen Impressionen aus WA. Bin begeistert von deinen tollen Fotos. Das optimale Licht für tolle Fotos hast du ja auf jeden Fall. Freue mich schon auf die nächsten Fotos und Geschichten. Gruß Michael

Anonym hat gesagt…

aha! die tote kuh wurde also umgehend zu würstchen verarbeitet... LOL

sehr gut gewählte reihenfolge der bilder... ;-)