Mittwoch, 4. Juli 2007

Stillstand

Im Moment passiert hier im Camp nicht viel. Das Problem heißt Na2(Fe,Mg)3Fe2Si8O22(OH)2 bzw. Crocidolite, oder Asbest wie wir Hobby-Geologen sagen. Wenn die Driller beim Bohren auf Gesteinsschichten mit Asbest stoßen, ist erstmal Standstill. Damit wir hier im Camp nicht dumm rumsitzen, wurden wir in der letzten Woche nach Karratha geschickt. Dort steht die Core Shed, eine große Halle, in der alle Bohrproben untersucht und für den weiteren Versand fertig gemacht werden. Auf uns haben dort mehr als 30 Paletten voll mit Plastiksäcken gefüllt mit Bohrmaterial gewartet. Die Hälfte der Paletten wartet nach einer Woche Arbeit immer noch. Ein großer Plastiksack wiegt bis zu 35kg und enthällt 5 - 10 kleinere Plastiksäcke, die voll mit Gesteinssand sind. Die kleineren Plastiksäcke müssen auf Vollständigkeit und Beschädigungen untersucht werden und werden dann in Fässer gepackt. Der Job ist also wirklich harte körperliche Arbeit. Hinzu kommt, dass wir, weil der Gesteinssand auch potentiell Asbest enthalten kann, noch in Schutzanzügen stecken, die die Bedeutung von atmungsaktiv noch nicht so ganz verstanden haben.
Um uns die tägliche Pendelei zwischen Camp Site und Core Shed zu ersparen, wurden wir in einem Container-Dorf in Karratha einquartiert. Vorteil: Zimmer mit Bad sowie noch besseres Essen. Nachteil: kein Internet und Aufstehen schon morgens um 04.45h. In dem Container-Dorf wohnen 800 Arbeiter, und weil in Karratha ein gewaltiger Mangel an Unterkünften besteht, werden täglich neue Wohncontainer aufgestellt. Aufgrund dieses Mangels können sich die Betreiber des Dorfes auch erlauben, $130 pro Nacht zu verlangen. Und wenn ich das jetzt mal hoch rechne, komme ich nach Adam Riese darauf, dass da jemand ganz gewaltig, um nicht zu sagen übelst Asche verdient.




da wartet noch 'ne Menge Arbeit

... aber bei Sonnenaufgang sieht das doch schon ganz anders aus


was gab's denn da zu essen??

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

LOOOOOOOL :-D

bei dem "nasi" hätte man sich auch verschreiben können, aber lassen wir das... ;-)

Firebird hat gesagt…

Lol, wie geil
3 mal darfst du raten wer diese kleinen Säcke erstens teilweise abgefüllt hat, sie 2tens getackert hat 3tens in große Säcke gepackt, geklebt und beschriftet hat und sie am Ende auch noch auf Paletten gestapelt hat. Das war ne Sau arbeit und wenn du Pech hast kommst du mal an einen der ersten Säcke wo wir noch 50kg reingemacht haben, oder an einen der Säcke wo einfach viel Material drinwar. Übrigens habe ich ca anderthalb Wochen lang die ganze Nacht die kleinen Säcke (die in den großen sind) rumgetragen, und zwar ziemlich schnell aufeinanderfolgend. Die ersten Tage tat alles weh, aber man gewöhnt sich dran und am Ende hab ichs gerne gemacht. Das ihr jetzt immer Anzüge targen müsst ist allerdings doof. Wir haben die alle ohne anzüge abgefüllt und sogar ohne staubmaske in die großen säcke gepackt.
Viel spass damit ;)