Donnerstag, 12. April 2007

Der Weg nach Adelaide

Ich bin nun in Adelaide. Als ich am Dienstag in Berri losgefahren bin, habe ich kurz hinterm Ort ein Schild mit „Bredl’s Wildlife Park“ gesehen und habe da gleich mal angehalten. Ich habe mir gedacht, das kann doch nicht der Rob Bredl sein, ihr wisst schon, der „Barefoot Bushman“ (wer sonntags nachmittags mal RTL2 geschaut hat, weiß bescheid; für alle anderen: http://de.wikipedia.org/wiki/Rob_Bredl). Der ist ein ähnlicher Freak wie Steve Irwin (RIP). Leider hat sich herausgestellt, dass sein richtiger Wildlife Park in Queensland ist, wie mir seine Nichte erzählt hat. Deswegen bin ich hier nicht rein, sondern warte, bis ich in QLD bin. Ich war aber trotzdem mächtig stolz, die Nichte von Rob Bredl kennengelernt zu haben.
Der Rest der Fahrt Richtung Adelaide war ziemlich langweilig, für Stunden ging’s nur durch ödes und ausgetrocknetes Land. Die Highlights waren zwei laaang gezogene Linkskurven, und dass der Farbbahnbelag alle 50 Kilometer gewechselt hat. Und nicht zu vergessen, ich habe die „Fruit Fly Exclusion Zone“ wieder verlassen. Weil sie im Riverland rund um Berri den Murray River haben, haben sie im Gegensatz zum Großteil von Australien ausreichend Wasser und pflanzen deshalb eine Menge Obst und Gemüse an. Damit ihnen jetzt nicht die gesamte Ernte von der Fruchtfliege bzw. Drosophila melanogaster, wie wir Biologiker sagen, weggemampft wird, haben sie einen hunderte Kilometer großen Schutzgürtel angelegt. Neben den Straßen stehen große Schilder, die einen mehrfach darauf hinweisen, keine Früchte mit in die Zone zu bringen. Macht man’s doch und wird erwischt, dann wird’s übelst teuer.
Auf der Fahrt war es auch übelst warm im Auto. Weil es auf meiner weiteren Reise bestimmt noch viel wärmer werden wird, habe ich die Klimaanlage aus gelassen, um mich schon mal an die Temperaturen zu gewöhnen.
Ca. 20 Kilometer vor Adelaide liegt Hahndorf, eine der letzten Ortschaften, die nach dem 1. Weltkrieg ihren deutschen Namen behalten durfte und das heute in punkto Tourismus schamlos ausnutzt. Von vielen Australiern hatte ich gehört, wie deutsch es doch dort sei, außer ein paar deutschen Schildern und Mettwurst, die es zu kaufen gab, habe ich aber nicht so viel entdeckt. Was deutsch war, waren die Bäume, die dort wuchsen und die schön rot gefärbt waren, s.d. man gemerkt hat, dass es hier Herbst ist.
Noch ein bisschen näher an Adelaide liegt der Mount Lofty, auf den ich dann gefahren bin. Und da war ich echt positiv überrascht. Da fährt man den ganzen Tag durch trostlose Landschaften, vor Adelaide wurde es dann ein bisschen schöner und waldiger, und kommt dann auf die Aussichtsplattform des Mt Lofty und wird vom Ausblick fast aus den Socken gehauen. Vor seinen Füßen liegt Adelaide, nur noch ein paar Kilometer entfernt, und dahinter gleich das Meer. Und obwohl Adelaide eine Großstadt mit 1 Millionen Einwohner ist, war es dort oben der friedlichste Ort der Welt.






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