Samstag, 3. November 2007

Fraser Island

Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt. 120km lang, 35km breit. Angeblich mit mehr Sand als die Sahara. Passenderweise gehört Fraser Island auch zum Great Sandy NP. Drei Tage haben wir dort verbracht, es war super, ich habe es aber auch verflucht. Warum? Weil die Inlands-Wege teilweise in einem so miserablem Zustand waren, dass wir nur mit 5 km/h lang kriechen konnten und ich immer noch Angst hatte, dass es mir mein Auto zerlegt. Und wenn der Weg schon übel war, konnte man sich mit Sicherheit drauf verlassen, dass es hinter der nächsten Kurve noch viel übler wurde. Eins habe ich in Australien gelernt und es hat sich auf Fraser Island wieder bestätigt: Glaube niemals eine Straße ist in einem schlechten Zustand, denn es geht immer noch viel viel schlimmer. Aber der Wagen hat’s überstanden und ich habe meine Nerven abends mit ein paar Bier betäubt. Einmal wäre fast noch ein Motorradfahrer auf einem kleinen Waldweg auf meiner Motorhaube gelandet. Der kam mit seiner Motorcross-Maschine viel zu schnell an und hat eine Vollbremsung hinlegen müssen als er mich gesehen hat. Weil der Sand zu tief war, ist ihm am Ende der Bremsung seine Maschine noch umgekippt und da lag er dann vor mir im Sand. Niemand ist aber etwas passiert und nach der Schrecksekunde ging die Fahrt weiter. Generell muss man sagen, weil Fraser Island komplett aus Sand besteht, kommt man einzig mit einem 4WD auf die Insel. Und er „Main Highway“ führt auch auf dem Strand entlang. Dort muss man allerdings die Gezeiten beachten, denn manche Stellen sind nur bei Ebbe passierbar. Auf der Rückfahrt sind wir dann komplett für 70km auf dem Strand lang gedüst.
Außer für den Sand ist Fraser Island noch für seine Dingos bekannt. Australiens letzte reinrassige Dingo-Population lebt dort. Und weil die noch richtig wild sind, wird man überall vor ihnen gewarnt: Nicht füttern, nicht alleine unterwegs sein und auf keinen Fall seine Kinder alleine lassen. Denn Dingos haben hier schon Kinder angefallen und sogar getötet. Viele Campingplätze sind deshalb mit einem Elektrozaun geschützt. Und haben wir auch Dingos gesehen? Ja, haben wir. Einen im Wald, der sich uns bis auf 2m genähert hat (während ich Fotos von ihm gemacht habe, hat Wiebke hinter mir immer gesagt „Geh weg. Geh weg.“ Als der Dingo weg war, habe ich erfahren, sie hat mich gemeint und nicht den Hund.), einen nachts am Strand und einen am Schluss bevor wir wieder auf die Fähre sind.
Am dritten Tag am Strand ist dann eine der ungewöhnlichsten Situationen passiert, die ich bisher in Australien erlebt habe. Wiebke und ich sitzen nichts-ahnend am Strand als plötzlich ein Düsenjäger 10m (!) über unseren Köpfen vorbei schießt. So nah, dass man hat sehen können, dass der Pilot seit einem Tag unrasiert war. Nein, das Ganze ging so schnell und war so unreal, dass uns die Ohren gedröhnt haben und wir uns angeschaut haben: „Ist das jetzt wirklich gerade passiert?“
Fast so schön, um wahr zu sein war’s auch am Indian Head im Norden der Insel. Nicht nur, dass die Aussicht von oben umwerfend war, wir haben unten im Wasser neben einem Manta Ray und einem Stachelrochen nämlich noch Wale gesehen. Zwei Wale waren etwas weiter draußen im Meer, aber direkt unter uns ist eine Wal-Mama mit ihrem Kalb lang geschwommen.
Und weil ich ja gerade von den tollen Sachen von Fraser Island berichte, muss ich noch Lake McKenzie erwähnen. Ein Süßwassersee in der Mitte der Insel, mit weißem pulverfeinem Sandstrand, kristallklarem Wasser als würde man in Evian schwimmen und alles voller deutscher Touristen. Ein Traum.

Los geht's!



Warten auf Ebbe

üble Strecke




Lake McKenzie





Schlafplatz


Wrack der Maheno (liegt dort seit 1935)





Indian Head



Wale!!



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

überragende bilder!

ich will da auch wieder hin... :-)